Allgemeines

Was ist eine Green Card der USA?

Die Green Card für die Vereinigten Staaten ist eine Genehmigung zum "permanent resident". Das bedeutet, dass man in den USA leben und arbeiten darf, ohne zeitliche Begrenzung. Inhaber der Green Card können also Grundstücke erwerben, ihr eigenes Unternehmen gründen etc., wie amerikanische Staatsbürger auch (außer, dass man kein Wahlrecht hat). Ab 5 Jahren Innehabung einer Green Card kann man auch die amerikanische Staatsbürgerschaft anfordern, unter der Bedingung, dass man 4,5 davon in den USA verbracht hat.

Allerdings bringt die Green Card nicht nur Rechte mit sich, sondern auch Pflichten: Obwohl die Green Card zeitlich unbefristet ist, kann man sie auch wieder verlieren. Um die Green Card zu behalten, ist man verpflichtet seinen Lebensmittelpunkt in Amerika zu haben, das heißt, den größten Teil seines Lebens in den USA verbringen, andernfalls verliert man das Recht des "permanent resident". Für Auslandsaufenthalte über einem Jahr bedarf es daher eine eigene Genehmigung des USCIS (mehr dazu später). Auch wer wegen krimineller Handlungen verurteilt wird, kann seine Green Card aberkannt und aus Amerika ausgewiesen werden.

Wer kann eine Green Card beantragen?

Die US Green Card ist nur schwer erhältlich. Eltern, Kinder amerikanische Staatsbürger haben die besten Chancen zur Beantragung der Green Card. Geschwister sind zwar auch berechtigt, das Prozedere kann sich aber über Jahre hinausziehen. Außerdem können Personen vom nationalem Interesse oder besonderen Fähigkeiten oder bestimmte Fachkräfte (je nach Lage des Arbeitsmarktes) erhalten. Wer Investitionen in Amerika von mindestens 500.000 Dollar tätigt und so Arbeitsplätze für mehr als 10 Leute schafft, berechtigt sich auch zur Green Card. Man sieht, für den Durchschnittsbürger sind die Einwanderungsgesetze sehr streng. Die meisten Amerika-Interessierten versuchen es daher über die Green Card Lotterie (Diversity Immigrant Visa Lottery - kurz DV Lottery).

Was ist die Green Card Lotterie?

Die Green Card Lotterie bzw. Diversity Visa Lottery wurde eingeführt, damit Staatsbürger (dies hängt je nach Geburtsort ab - mehr dazu später) aus Ländern mit wenig Zuwanderung nach Amerika emigrieren. Jedes Jahr verlosen die USA 55.000 Green Cards. Seit dem DV-2000 sind 5.000 davon für Bürger aus Nicaragua, Guatemala, Kuba und El Salvador reserviert. Die restlichen 50.000 Green Cards sind prinzipiell für alle anderen Länder dieser Welt verfügbar. Die Vergabe erfolgt per Computerprogramm nach purem Zufall!

Was kostet die Teilnahme zum Diversity Visa?

Die Teilnahme ist absolut kostenlos! Das zuständige amerikanische Department (USCIS) betont das immer wieder aufs Neue, da es ständig Opfer gibt, die Opfer einer Abzocke werden. Es gibt auch ehrliche Agenturen, aber man kann die Bewerbung in wenigen Minuten selbst erledigt. Die Agenturen bieten zusätzliche Hilfe an, sofern man effektiv als Gewinner gezogen wird. Aber schlussendlich muss man selbst einen Auszug aus dem Strafregister, zur Arztkontrolle, zur amerikanischen Botschaft für das Interview etc. Keine Agentur kann dabei helfen. Manche Agenturen übernehmen die Flugkosten in die USA, sofern man die Green Card gewinnt. Wird man tatsächlich als Gewinner gezogen, hat man natürlich gleich 2-mal gewonnen! Da man laut Wahrscheinlichkeit aber ca. 20-30 Mal bei der Lotterie teilnehmen muss, um gezogen zu werden, sind auch diese Kosten nicht gerechtfertigt.

Wie funktioniert die Vergabe der der Diversity Visa Lotterie?

Die Visas werden mit Hilfe eines Computerprogramms per Zufall vergeben. Dabei werden 6 geografische Regionen unterschieden: Europa, Afrika, Ozeanien, Asien, Lateinamerika (inkl. Mexiko und Karibik) und Nord-Amerika.. Die Quoten in welcher Region wie viele Green Cards zugeordnet werden, sind nicht bekannt. Ein einziges Land kann nicht mehr als 7% aller Green Cards erhalten, was einem Limit von 3.500 entspricht. Die meisten Green Cards gehen jährlich nach Europa und Afrika.
Alle Anmeldungen zur Green Card Lotterie werden numerisch registriert, dabei spielt es keine Rolle, zu welchem Zeitpunkt man sich angemeldet hat. Ein Computerprogramm wählt nach purem Zufallsprinzip zwischen allen Anmeldungen der Regionen. Die erste Anmeldung, welche vom Programm gewählt wird, ist die erste "Gewinnerin" der Lotterie usw. Alle Nominierten werden chronologisch nummeriert, welche sich in der Case Number der Gewinner widerspiegelt.
Es werden mehr "Gewinner" gezogen, als Green Cards zur Verfügung stehen (für 2014 waren es ca. 125.000). Dies geschieht dadurch, dass ein Teil der Nominierten aus irgendwelchen Gründen die Green Card nicht weiter erwerben wollen oder können (Confirmation Number verloren etc.) oder viele die Anforderungen (Schulausbildung, Berufserfahrung) nicht erfüllen. Deshalb werden z.B. in afrikanischen Staaten weit über den maximalen zulässigen 3.500 Personen zum weiteren Prozedere nominiert, da nur ein Bruchteil effektiv eine Green Card erhalten wird.
Umgekehrt bedeutet dies, dass Personen, die zwar für die Green Card nominiert wurden, unter Umständen leer ausgehen können, da bereits das gesamte Kontingent von 50.000 Green Cards erschöpft ist, bevor ihre Nominierung bearbeitet wird. Auf den Zeitpunkt, wann eine Nominierung bearbeitet wird (sprich: man zur Botschaft eingeladen wird), hat man keinen Einfluss. Anmeldungen, die als erstes vom Computerprogramm gezogen werden, werden früher zum Interview eingeladen. Das heißt, je niedriger eine Case Number eines Nominierten, desto früher findet das Interview statt und desto eher bekommt man eine Green Card. Die zuständige Behörde (USCIS) macht zwar statistische Angaben diesbezüglich nicht publik, allerdings ist es sehr unwahrscheinlich. In der Vergangenheit wurden Anmeldungen sogar nachnominiert, damit auch alle 50.000 Green Cards vergeben werden konnten. Es gehört also sehr viel Pech dazu, wenn man in diese Situation kommt.

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